Facebook, Twitter:
Was hier gepostet und verschickt wird, könnte schon bald
den amerikanischen Wahlkampf entscheiden.
Das behauptet zumindest der
Medienexperten
Dave Karpf von der George Washington Universität in
Washington DC:
"Facebook ist der Ort, an dem wir heutzutage einen
Großteil unserer Nachrichten finden und konsumieren.
Das heißt nicht, dass es Journalisten und traditionelle
Nachrichten ersetzt - aber es wirkt wie ein Filter. Statt
durch eine Zeitung zu blättern, oder fernzusehen, klicken
wir uns durch unsere Facebook-Pinnwand."Das
Fernsehen stößt an seine Grenzen
Eine neue Studien des US-Meinungsforschungsinstituts
Pew besagt ähnliches: Laut ihr hat bei den diesjährigen
Kongresswahlen fast jeder dritte Wähler seine
Informationen über die Kandidaten oder ihre
Wahlprogramme über sein Smartphone erhalten, und
jeder sechste ausschließlich über soziale Netzwerke. Auf
den ersten Blick klingt das vielleicht nicht sonderlich
spektakulär, im Vergleich zu den Kongresswahlen vor vier
Jahren ist es aber doppelt so viel.
Ein Artikel hier auf Twitter, ein Fernsehspot da auf
Facebook - mit dieser neuen Art, Nachrichten zu
konsumieren, könnten Soziale Medien bald schon
wichtiger als Fernsehen sein, meint Medienexperte Karp
im Ö1-Interview.
Viele Menschen schauen nur mehr gezielt fern - sehen
sich ihre Sendungen und Programme im Internet an, wo
es gar keine Werbung gibt.
"Demokraten und Republikaner nutzen Facebook.
Auf Facebook, mit knapp 180 Millionen Nutzern in den
USA, gibt es hingegen Werbung, und die ist noch
gezielter als jemals zuvor.
Nicht mehr nur junge Wähler, sondern auch Eltern und
Großeltern seien jetzt auf Facebook.
Karpf, "Die große Herausforderung vor zehn Jahren war,
die politischen Inhalte für Suchmaschinen wie Google zu
optimieren, d.h. so zu formulieren, dass sie möglichst weit
oben in unserer Ergebnis-Liste aufscheinen.
Jetzt geht es darum, auf Facebook "geliked", "geteilt" und
weiterverschickt zu werden. Die Botschaften müssen
soviel Neugier und Interesse wecken, dass sie von
möglichst vielen Leuten in den sozialen Netzwerken
verbreitet werden."
Jeder 4. bezieht Nachrichten über Smartphone
Jeder vierte Amerikaner über 16 bezieht seine
Nachrichten ausschließlich über Smartphones - Tendenz
steigend. Und die Experten sind sich einig, wer diese
Smartphones am besten erreicht, der könnte 2016 ins
Weiße Haus einziehen.